Aus regionaler Sicht überzeugten am Basilea Cup in Muttenz vor allem die Jüngsten. In den Juniorenkategorien gingen drei von vier Goldmedaillen an die Mädchen vom Nordwestschweizerischen Kunst- und Geräteturnzentrum Liestal
Trampolinspringen besteht aus einer faszinierenden Wechselwirkung zwischen der absoluten Schwerelosigkeit und der mehrfachen Belastung des eigenen Körpergewichtes bei den kurzen Kontakten auf dem Trampolintuch. Es ist schlichtweg atemberaubend, in welch luftigen Höhen sich die Springerinnen und Springer zu katapultieren vermögen und mit welcher sagenhaften Körperbeherrschung sie ihre Salti vorwärts und rückwärts in die Luft zaubern, um sich bäuchlings, sitzend oder auf dem Rücken auf das Trampolin zu werfen und mit dem Abstossen bereits wieder die nächste Rotation einzuleiten.
Mit den Schützlingen auf der Wettkampfbühne
So gesehen wieder am Sonntag in der Kriegackerhalle zu Muttenz, als im Rahmen der Qualifikationswettkämpfe für die Schweizer Meisterschaften der Basilea Cup stattfand. Alle Trampolinvereine der Schweiz liessen sich die Gelegenheit nicht entgehen, ihre Schützlinge noch einmal auf der Wettkampfbühne zu präsentieren und auch die amtierenden Schweizer Meister Nicolas Schori (FSG Ecublens) und Fanny Chilo (FSG Morges) gaben sich die Ehre.
Regionale Mädchen top
Besonders motiviert waren aber vor allem die Mädchen vom NKL Liestal bei ihrem Heimwettkampf. Viktoria Bosshard zum Beispiel. Das fünfzehnjährige Geburtstagskind kommt zwar aus Zürich, springt aber für den NKL. Fünfmal pro Woche pendelt sie dafür hin und her, was ihr aber leicht zu fallen scheint: «Es gefällt mir sehr gut in Liestal, ich bin vollkommen glücklich hier.» Zusammen mit ihrer älteren Schwester Anastasija bestreitet sie den Synchron-Wettkampf, wo sich die beiden als drittbestes Frauenduo klassieren. Dies sei zwar toll, «Priorität hat aber klar das Einzel». Dort führt die jüngere der Bosshards in der höchsten Juniorenkategorie nach dem Vorkampf, fällt dann aber noch auf den sechsten Rang zurück.
Fernziel Olympiade
Trotzdem bleibt die Goldmedaille auch hier in Liestaler Händen. Der erst elfjährigen Lucia Hakkaart gelingt es nämlich, die teilweise deutlich ältere Konkurrenz zu düpieren, was ihre Trainerin Svetlana Ihnatovich regelrecht ins Schwärmen versetzt: «Lucia ist ein riesiges Talent. Ich sehe sie langfristig bei den Olympischen Spielen 2020 oder 2024.» Bis dahin sei es aber noch ein weiter Weg. «Sie ist noch jung und wir dürfen sie mental nicht überlasten.»
Goldkandidaten in jeder Kategorie
Es wird jedenfalls höchst interessant sein, wie das Teamküken sich in einem Monat an den Schweizer Meisterschaften schlagen wird. Die Konkurrenz kommt nicht zuletzt aus dem eigenen Lager, wie auch Ihnatovich lachend zugibt: «Wir kämpfen um Gold, und zwar in jeder Kategorie.» Eine Ansage die von Aigle bis Möriken-Wildegg für Angstschweiss sorgen sollte.
(bz Basellandschaftliche Zeitung)
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