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5./6. September 2009

Kunstturnen: Schweizer Meisterschaften der Elite in Fribourg

[ Text & Bilder: Ueli Waldner ]
 
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März & Apr 2009
Jan & Feb 2009

Fünf Podestplätze für Roman Gisi

Bei der siebten Teilnahme an Titelkämpfen bei der Elite stand Roman Gisi im Mehrkampf als Dritter bei der Siegerehrung erstmals auf dem Podest. Bei den Gerätefinals gewann der Seltisberger nochmals vier Medaillen: Silber am Pferdpauschen und Reck, Bronze an den Ringen und am Barren. Ismael Wermuth wiederholte seinen Coup vom Vorjahr und sicherte sich trotz Sturz die Bronzemedaille am Pferdpauschen.

Was dem mittlerweilen 24-jährigen Roman Gisi noch fehlte, war ein Podestplatz im Mehrkampf. Zweimal fehlte dazu nicht viel. Dass es heuer nun klappte, wird dem sympathischen Turner von allen Seiten gegönnt. «Trotz nicht optimaler Vorbereitung während den letzten zwei Wochen fühlte ich mich vor dem Wettkampf gut. Mein Ziel war es, meine Übungen sicher durchzuturnen», sagte Gisi am Schluss des spannenden Wettkampfes.
Dieses Vorhaben schien aber zu Beginn nicht aufzugehen. Beim Bodenturnen musste Gisi beim letzten Sprung einen grossen Abzug in Kauf nehmen. Dann kam es noch schlimmer, musste er doch die den höchsten Schwierigkeitswert aufweisende Übung am Pferdpauschen wegen einem Sturz kurz vor Ende gar unterbrechen. Der seit drei Jahren im Verbandszentrum in Magglingen trainierende Seltisberger fing sich aber in der Folge prächtig auf, zeigte eine starke Ringübung und stiess auf den zweiten Zwischenrang vor. Weil der Sprung und die Barrenübung ebenfall gut gelangen, festigte Gisi diese Position, so dass vor dem abschliessenden Reckturnen eine Medaille immer wahrscheinlichere wurde. Der letztjährige Schweizer Meister an diesem Gerät kam als Letzter an die Reihe und musste ungewohnt hart kämpfen um die Übung durchzuziehen. Die Abzüge für die nicht optimale Ausführung summierten sich, was ein Zurückfallen auf den dritten Rang zur Folge hatte.

Fünf Gerätefinals, fünf Medaillen!

Für den Sonntag konnte sich Roman Gisi für vier Gerätefinals und der im NKL trainierende Ismael Wermuth vom TV Wolfwil für einen Gerätefinal qualifizieren. Dort gelang Gisi wiederum eine Premiere, konnte er doch jedes Mal aufs Podest steigen. Am Pferdpauschen (einmal Gold und zweimal Silber) und am Reck (zweimal Gold und einmal Bronze) hatte er schon mehrmals reüssiert, in Fribourg vergrösserte er an diesen Geräten die Anzahl Medaillen um je eine silberne Auszeichnung. Eine weitere Premiere war hingegen der Gewinn von Bronze an den Ringen und am Barren.
Beinahe hätte Ismael Wermuth für eine grosse Überraschung gesorgt. Wie schon letztes Jahr gewann er am Pferdpauschen die Bronzemedaille, und das nach einem Sturz (Abzug 1 Punkt)! Haltungsmässig war er der Konkurrenz überlegen, betrug doch der Rückstand auf den Sieger nicht einmal einen halben Punkt.

Zwei Diplome für Isabelle Amacker

Bei den «Frauen» sicherte sich die im NKL trainierende Isabelle Amacker im Mehrkampf als Achte wie schon im Vorjahr ein Diplom. Bemerkenswert ist auch der vierte Rang der erst 14-Jährigen im Bodenfinal. Die noch ein Jahr jüngeren Rahel Amacker, Nadine Schulz und Stephanie Remischberger gingen erstmals bei der Elite an den Start und zeigten ansprechende Leistungen.

Von Durchgang zu Durchgang

Die auf dem Papier fünf besten Nationalkaderturner Niki Böschenstein, Claudio Capelli, Danny Groves, Roman Gisi und der wieder genesene Mark Ramseier waren alle in der gleichen Riege eingeteilt und absolvierten den Wettkampf in der klassischen Reihenfolge.

Boden: Ramseier, Capelli und Gisi starten mit Fehlern in den Wettkampf.
Pferdpauschen: Gisi mit Sturz, Schaden dank hoher D-Note von 6,0 in Grenzen. Böschenstein und Ramseier verlieren wertvolle Punkte. Groves übernimmt Führung.
Ringe: Ramseier und Böschenstein stark. Gisi ebenfalls gut. Die ersten sechs alle innerhalb von vier Zehntelspunkten. Böschenstein vor Gisi und Groves in Front.
Sprung: Capelli patzt als Einziger der Favoriten und weist schon fast zwei Punkte Rückstand auf. Spitze unverändert.
Barren: Nur Groves kommt nicht auf 14 Punkte. Böschenstein hat 0,55 Punkte Vorsprung auf Gisi, dieser wiederum 0,85 auf Groves. Capelli und Ramseier kommen für den Sieg nicht mehr in Frage.
Reck: Böschenstein muss als Erster ans Gerät und kommt durch. Ebenfalls Ramseier mit Abstrichen. Als Dritter patzt Capelli gleich zweimal. Dann zeigt Groves eine starke Leistung und kommt über 15 Punkte (nur 0,75 Punkte Abzug in der E-Note). Nun ist Gisi als Letzter gefordert. Wenn er ohne Sturz durchkommt, hat er eine Medaille auf sicher. Gibt es Silber oder gar Gold oder «nur» Bronze? Am Schluss ist allen klar, das war nicht der Gisi, den man als virtuoser Reckturner und letztjährigen Schweizer Meister kennt. Wohl kommt er ohne Sturz durch, aber die vielen kleinen Unsicherheiten summierten sich derart, dass er nur auf 14,10 Punkte kommt und so noch hinter Groves auf Rang drei zurückfällt.
Download Gesamt-Rangliste.pdf (184 kB)

Siegerehrungen

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Siegerehrung: Groves, Böschenstein, Gisi
Dieter Hofmann zeichnet seinen ehemaligen Turner Roman Gisi aus
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Siegerehrung: Catanzaro, Kaeslin, Senn Felix Stingelin übergibt Isabelle das Diplom
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Nationalkader und Chef Spitzensport

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Gisi, Groves, Capelli, Ramseier, Böschenstein
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Claudio Capelli Mark Ramseier
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Niki Böschenstein Chef Spitzensport des STV Felix Stingelin
11 Danny Groves

Roman Gisi

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Ismael Wermuth

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Ismael Wermuth mit Trainer Alex Ratnitsky
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Turnerinnen, Interview

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Arielle Kaeslin mit Isabelle, Rahel, Nadine und Stephanie - und im Interview mit Beni Turnheer
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Isabelle Amacker

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Rahel Amacker

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Nadine Schulz

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Stephanie Remischberger

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