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Emanuel Senn erklärt Rücktritt vom Spitzensport
Das neue Jahr beginnt für das NKL mit einer schlechten Nachricht. Mit einem Schreiben an die Trainer, an den Vorstand und an die Technische Kommission des NKL sowie an den Nationaltrainer und den Chef Spitzensport des Schweizerischen Turnverbandes (STV), gibt Emanuel Senn seinen Rücktritt vom Spitzensport bekannt. Der 22-jährige Liestaler schildert darin die Gründe für diesen vom Zeitpunkt her etwas überraschenden Entschluss. «Mein Entscheid setzt sich aus hunderten von Puzzlesteinen zusammen und ich will den Entschluss nicht auf einen einzelnen Teil abschieben», schreibt Senn. Und weiter: «Auf Grund einer Meniskusverletzung, die ich Anfang 2003 erlitten hatte, bin ich am Ende desselben Jahres aus dem Sichtungs-Nationalkader ausgeschieden, da der Verletztenbonus nicht spielen konnte. Ich habe diese Situation akzeptiert und mich den Herausforderungen eines Trainings im Umfang von wöchentlich rund 30 Stunden dennoch gestellt. Nach einem erneuten Rückschlag im 2004 konnte ich im letzten Jahr mehr oder weniger beschwerde- und unfallfrei trainieren». |
Die Rolle des Schweizer Turnverbandes, STV
Senn hat sich aus begreiflichen Gründen schon seit längerer Zeit mit der Frage Spitzensport ja oder nein auseinander gesetzt. «Das NKL und in erster Linie mein Trainer Peter Kotzurek unterstützen mich nach besten Möglichkeiten. Das alleine genügt mir jedoch nicht. Mir fehlt es an Sicherheit und vor allem an Signalen, ob sich ein so grosser Trainingsaufwand auszahlen wird», hält Senn weiter fest. Mit den Signalen meint er wohl den STV. |
Neue Lebensziele
Emanuel Senns neue Ziele heissen nun: Die hinausgeschobene Rekrutenschule absolvieren und sich auf die Ausbildung zum Physiotherapeuten vorbereiten.
«Dieser Rücktritt ist ein grosser Verlust für das NKL, nicht nur aus sportlicher Sicht. Auch menschlich war Emanuel Senn ein grosses Vorbild. Wir verlieren auch den Captain und Sprecher der Kaderturner», meinte ein sichtlich enttäuschter Peter Kotzurek. |
Viele Erfolge
Die 14-jährige Laufbahn als Kunstturner hatte Senn vielversprechend begonnen. Schon 1994 errang er erstmals einen Podestplatz an einem nationalen Anlass. Es folgten noch mehrere solche Medaillengewinne. Die Jahre 2000 und 2001 waren die erfolgreichsten gewesen. Zweimal wurde er Junioren-Schweizermeister im Sprung im höchsten Programm P6. Auch an internationalen Turnieren stand der für den SV Lausen startende Turner mehrere Male zu oberst auf dem Podest, so in Cottbus (zweimal) und in Stockholm. Dazu kommt noch ein Einsatz mit der Schweiz beim U18-Vierländerkampf. Als Höhepunkt darf sicher die Teilnahme an den Junioren-Europameisterschaften 2000 in Bremen mit der Schweizer Riege gewertet werden.
Bei der Elite hat Senn wegen dem Verletzungspech nie ganz reüssiert. Er hat sich aber immer wieder neu motiviert, um sein Ziel Nationalmannschaft erreichen zu können. Noch vor sechs Wochen zeigte er am internationalen Kunstturn-Cup «Art Gymnastics Liestal» einen starken Wettkampf und wurde ausgezeichneter Fünfter. Es sollte Senns letzter Wettkampf gewesen sein. |
Dank!
Lieber Emanuel,
der Vorstand, das TK, die Turner (und Turnerinnen:-)), kurz das ganze NKL danken dir für deine lange Einsatzbereitschaft für das Turnen und deinen Vorbildcharakter. Wir haben dich als einen wertvollen Menschen kennen gelernt und möchten dich gerne immer wieder einmal in der Turnhalle bei vielen neuen Gelegenheiten begrüssen. Wir wünschen dir für die neuen Lebensziele viel Erfolg und freuen uns auf ein Wiedersehen. |
Bilder einer Laufbahn
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Ein Modellathlet mit Stärken an allen Geräten. |
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4. Rang an den Schweizer Mannschaftsmeisterschaften 2003 in Niederlenz:
Roman Gisi, Emanuel Senn, Alan Helfenstein, Sven Kwiatkowski
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Leider hat die digitale Fotografie im NKL erst ab 2000 Einzug gehalten...
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Emanuel Senn im Nationaldress 2001 |
Schweizer Kunstturntage 2004, Bern |
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